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Was ist Zyklusbestand und wie verwalten Sie ihn?
InventarisierungTipps
Lesezeit 6 Minuten

Was ist Zyklusbestand und wie verwalten Sie ihn?

Der Zyklusbestand ist jener Bestand, der zur Reaktion auf normale Verkäufe und Nachfrageprognosen herangezogen wird. Er unterscheidet sich damit vom Sicherheitsbestand, der nur bei Nachfrage- oder Angebotsschwankungen verwendet wird. Die korrekte Verwaltung des Zyklusbestands ist demnach ein entscheidender Faktor für ein gut funktionierendes Unternehmen.

Zyklusbestand

Was ist der Zyklusbestand?

Der Zyklusbestand ist Teil des Gesamtbestands, der zur Deckung der normalen Nachfrage verfügbar ist. Es setzt sich aus den Produkten zusammen, die im Standardzyklus des Unternehmens als Erstes zur Erfüllung von Kundenaufträgen verwendet werden. Diese Artikel werden in einer fortlaufenden Schleife ständig verkauft und wiederaufgefüllt, wodurch der Begriff Zyklusbestand entstanden ist.

Der Zyklusbestand ist kontextuell mit dem Sicherheitsbestand verwandt, da beide zum verfügbaren Bestand eines Unternehmens zählen und beide Konzepte oft gemeinsam eingesetzt werden. Der Zyklusbestand ist außerdem eng mit dem Lagerumschlag eines Unternehmens verbunden.

Warum ist der Zyklusbestand wichtig?

Der Zyklusbestand kann als der wichtigste Teil des Unternehmensbestands gesehen werden, da er die Waren umfasst, die zur Deckung der normalen Verkäufe und Nachfrageprognosen eingesetzt werden. Die Prognose der Zyklusbestandsanforderungen ist demnach nötig, um die optimale geschäftliche Performance zu gewährleisten.

Das Zyklusbestandsmanagement hilft Unternehmen auf mehrere Wege:

  • Verhinderung von Überbestand, sprich die Bestellung und Führung von überschüssigen oder unnötigen Bestandsmengen
  • Vermeidung von Fehlmengen, sprich der Ausgang von Bestand und die daraus gefolgerte Unfähigkeit, Kundenaufträge zu erfüllen
  • Verringerung von Kosten in Bezug auf Lagerung und Handling von Bestand, indem nur optimale Bestandsmengen geführt werden
  • Erhöhung der Kundenzufriedenheit durch Verbesserung des Servicegrads des Unternehmens, sprich kurze Leadzeiten und so wenige verpasste Verkaufsgelegenheiten wie möglich
  • Beibehaltung des nötigen Sicherheitsbestands, indem nicht zu tief in den Bestandspuffer gegriffen werden muss, wenn der Zyklusbestand auf unvorhergesehene Weise erschöpft wird
  • Verbesserung des Cashflows durch Sicherstellung, dass Kundenaufträge erfüllt und der Bestand zu vernünftigen Preisen aufgefüllt werden kann

Die richtige Verwaltung des Zyklusbestands ist demnach ein wichtiger Teil der geschäftlichen Tätigkeit.

Der Einsatz von Software für die Verwaltung des Zyklusbestands

Die Einführung einer Bestandsmanagementsoftware gibt Unternehmen die Fähigkeit, gewaltige Mengen bestandsbezogener Daten zu sammeln, diese schnell und effizient zu verarbeiten und dann zu analysieren. Die Aufbewahrung historischer Daten über Lagerbewegungen und Nachfrage nach bestimmten SKUs gibt Ihnen die Möglichkeit, präzise Nachfrageprognosen zu erstellen, Fluktuationen vorherzusehen und demnach Ihren Zyklusbestand zu optimieren.

Bestandsmanagement- oder ERP-Systeme geben ihren Anwendern außerdem einen Echtzeit-Überblick über ihre Bestandsniveaus und die Performance ihrer SKUs. Die Bestimmung von Bestellpunkten für die SKUs hilft sicherzustellen, dass die Bestandsauffüllung systematisch erfolgt, sobald der Bestand auf einen bestimmten Punkt fällt.

Diese Art Software ist außerdem eine große Hilfe hinsichtlich Bestandskostenkalkulationen und -buchführung. Durch Methoden wie First In First Out (FIFO) oder Last In First Out (LIFO) können Unternehmen gewährleisten, dass der Bestand richtig bewertet ist und der Verfall von Gütern minimal gehalten wird.

Die besten dieser Softwaresysteme kalkulieren zudem automatisch die Herstellungskosten, dann die Selbstkosten und den Bruttogewinn, wodurch das Unternehmen wertvolle Einblicke in seine finanzielle Gesundheit erlangt.

Mit dem Zyklusbestand verwandte Begriffe

Es gibt einige weitere Begriffe des Bestandsmanagements, die oft gemeinsam mit dem Zyklusbestand fallen und manchmal sogar mit ihm verwechselt werden.

Sicherheitsbestand

Während sich der Zyklusbestand aus den Gütern zusammensetzt, die in einem normalen Unternehmenszyklus verwendet oder verkauft werden, umfasst der Sicherheitsbestand nur jene Güter, die für alle Fälle gelagert werden. Dieser Teil des Bestands fungiert als Puffer, der nur zum Einsatz kommt, wenn unvorhergesehene Spitzen bei Angebot oder Nachfrage auftreten. Mit Sicherheitsbestand können Unternehmen ihren Servicegrad aufrechterhalten und auch dann an ihre Kunden verkaufen, wenn die Produktion ausfällt oder Lieferanten nicht in der Lage sind, Waren innerhalb des erwarteten Zeitfensters zu liefern.

Der Sicherheitsbestand wird am besten zusammen mit einem Bestellpunkt eingesetzt, allerdings müssen beide mathematisch definiert sein, um minimale Kosten und optimalen Servicegrad zu gewährleisten.

Es gibt viele Formeln für die Berechnung des Sicherheitsbestands, von denen einige nur in speziellen Situationen verwendet werden (z.B. wenn die Nachfrage konstant ist, aber die Leadzeiten der Lieferanten schwanken oder umgekehrt). Die Standardformel vieler Unternehmen ist die Durchschnitt-Maximum-Formel:

Sicherheitsbestand = (Max. Leadzeit x Max. Nachfrage) – (Durchschn. Leadzeit x Durchschn. Nachfrage)

Lesen Sie mehr über den Sicherheitsbestand.

Lagerumschlag und Lagerumschlagsverhältnis

Der Zyklusbestand ist außerdem mit dem Lagerumschlag verwandt oder der Zeit, in der der Bestand einer SKU verkauft und wieder ersetzt wird. Dies liefert einen Hinweis darauf, wie effizient der Bestand verwaltet wird und wie gut Vertrieb und Marketing arbeiten.

Das Lagerumschlagsverhältnis stellt die Anzahl dar, zu der der Bestand während eines festen Zeitraums verkauft und ersetzt wurde. Das effiziente Management des Zyklusbestands ist demnach eine Voraussetzung für ein gesundes Lagerumschlagsverhältnis.

Lesen Sie mehr über das Lagerumschlagsverhältnis.

Zyklusbestand vs. Zykluszählung

Der Zyklusbestand wird manchmal mit der Zykluszählung verwechselt, einem weiteren Begriff im Bestandsmanagement. Hierbei wird die Bestandsaufnahmepraxis beschrieben, bei der nur ein Teil des Gesamtbestands auf einmal gezählt wird.

Die Zykluszählung steht im Gegensatz zur traditionellen physischen Bestandsaufnahme. Bei letzterer wird die betriebliche Tätigkeit eingestellt, um den gesamten Bestand durchzugehen und ihn zu zählen. Eine Zykluszählung greift weitaus weniger ins betriebliche Geschehen ein – es wird nur ein Teil des Bestands auf einmal gezählt, wobei die betrieblichen Tätigkeiten ohne Stopp weiterlaufen.

Zykluszählungen werden häufig gemeinsam mit ABC-Analysen verwendet, womit Artikel nach Wert priorisiert werden können. Das Unternehmen erhält so Hinweise darauf, welche Artikel es häufiger zählen sollte und welche weniger Aufmerksamkeit verdienen.

Die wichtigsten Schlüsselpunkte

  • Der Zyklusbestand ist Teil des Gesamtbestands und wird zur Deckung der normalen Nachfrage eingesetzt.
  • Die Prognose der Zyklusbestandsanforderungen ist nötig, um eine optimale geschäftliche Performance sicherzustellen.
  • Die richtige Verwaltung des Zyklusbestands hilft außerdem Überbestand und Fehlmengen zu vermeiden, Lagerhaltungskosten zu senken, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, den nötigen Sicherheitsbestand zu führen und den Cashflow zu verbessern.
  • Der Zyklusbestand wird am besten mit einem entsprechenden Bestandsmanagement- oder ERP/MRP-System verwaltet, das Unternehmen Möglichkeiten zur Datensammlung und -analyse bereitstellt und es so präzisere Prognosen aufstellen und bessere Unternehmensentscheidungen treffen lässt.
  • Ein weiterer Teil des verfügbaren Bestands eines Unternehmens ist der Sicherheitsbestand – der Puffer, der zur Reaktion auf Unregelmäßigkeiten bei Angebot oder Nachfrage eingesetzt wird.
  • Der Zyklusbestand wird häufig mit der Zykluszählung verwechselt – einer Inventurmethode, bei der nur ein Teil des Bestands auf einmal gezählt wird.

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Karl H Lauri
Karl H Lauri

Seit mehr als 4 Jahren arbeitet Karl bei MRPeasy mit dem Hauptziel, kleine Hersteller und Händler mit nützlichen Informationen zu versorgen. Er arbeitet gerne mit anderen Branchenspezialisten zusammen, um seine Artikel mit realen Einblicken zu ergänzen, wobei er sich besonders darauf konzentriert, das Feedback von Herstellern zu nutzen, die gerade MRP-Software implementieren. Karl hat auch mit angesehenen Publikationen im Fertigungsbereich zusammengearbeitet, darunter IndustryWeek und FoodLogistics.

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