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Was ist ein Lagerverwaltungssystem?

Was ist ein Lagerverwaltungssystem?

Da die Lagerverwaltung immer komplexer wird, besteht der Bedarf, alle Prozesse zu automatisieren und sie auf die bereits im Supply Chain Management (SCM) stattfindenden Automatismen abzustimmen. Ein modernes Lagerverwaltungssystem kann Abhilfe schaffen.

Lagerverwaltungssystem
Ein Lagerverwaltungssystem ist eine Softwareplattform, die Unternehmen ihre Lagertätigkeiten durch Automatisierung ihrer Prozesse über eine Ende-zu-Ende-Lösung kontrollieren lässt.

Im Zeitalter immer komplexer werdender globaler Lieferketten und Fertigungszyklen, die Güter schneller denn je produzieren und an Kunden ausliefern, findet sich die Lagerverwaltung zwischen diesen beiden Fronten gefangen wieder. Da diese beiden Trends weiter andauern, suchen Lagerverwaltungssysteme (egal ob 3PL oder traditionelle Lagerverwaltung durch Fertigungs- und Vertriebsunternehmen) nach Software-Automatisierungen in Form von Lagerverwaltungssystemen (WMS), um Prozesse zu verbessern, Güter effizienter zu lagern und sie schneller zu liefern.

Einer der Einführungstreiber von WMS ist Komplexität. Da die Kundenerwartungen und der Online-Handel eine immer wichtigere Rolle bei der Bestimmung von Lieferdaten spielen, können Lagerhallen von heute nicht mehr einfach ganze Paletten zusammenstellen und liefern. Heutzutage sind nur noch 9% aller Verteilungszentren und Lagerhallen ausschließlich auf Paletten ausgelegt, 46% hingegen handhaben Paletten, Kisten und Einzelbestellungen.

Lagerverwaltungssystem-Software

Doch was ist eine Lagerverwaltungssystem-Software? Ein Lagerverwaltungssystem (WMS) ist eine Software-Plattform, die Unternehmen ihre Lagertätigkeiten durch Automatisierung ihrer Prozesse über eine Ende-zu-Ende-Lösung (E2ES) kontrollieren lässt. Sie können dadurch vom Eintreffen der Materialien im Unternehmen bis zu deren Versand an den Kunden Kontrolle über diese Tätigkeiten erlangen.

Viele Unternehmen haben bereits Software-Lösungen im Supply Chain Management und im Fertigungsmanagement eingeführt mit Plattformen wie Cloud-basierten, modularen ERP-Systemen. Jetzt streben sie jedoch auch danach, ihre Effizienz in den Lagerhallen zu verbessern, um die erhöhte Produktivität zusammenzuführen und die allgemeine Betriebseffizienz zu erhöhen. Durch die Einführung eines WMS können Unternehmen laut Studien die Lagerhalleneffizienz um bis zu 25% erhöhen und gleichzeitig bis zu 30% an Lagerraum einsparen.

Arten an Lagerverwaltungssystemen

Es gibt viele Arten an Software-Lösungen für Lagerverwaltungssysteme, je nach Größe und Ressourcenverfügbarkeit des Unternehmens. Außerdem gibt es immer noch viele Unternehmen, die ihre Lagerhallen manuell durch den Einsatz von Tabellen, Notizen und manuelle Zählsysteme verwalten. Moderne WMS-Softwares sind jedoch flexibel und skalierbar, um von kleinen und mittelgroßen Unternehmen und Großunternehmen gleichermaßen verwendet werden zu können.

WMS-Software kann ein traditionelles, eigenständiges Vor-Ort-System sein, ohne andere Systeme oder Daten innerhalb oder außerhalb der Software selbst. Es wird nur im internen Netzwerk des Unternehmens eingesetzt. Ein WMS kann auch ein modulares System sein, das sich per API in ein bestehendes ERP-System oder Supply Chain Management System integrieren lässt. Sie können Cloud-basiert sein und dadurch stets die aktuellste Version für den Kunden bereitstellen.

Von diesen Arten sind diejenigen, die sich mit ERP- und SCM-Systemen integrieren lassen und zudem Cloud-basiert sind, die vielseitigsten. Sie sind skalierbar und können genau an die „richtigen Größenbedürfnisse“ eines jeden Unternehmens angepasst werden. Wenn Unternehmen Funktionen basierend auf Bedarf wählen können, werden Lernkurven verkürzt und Mitarbeiter fühlen sich nicht von Funktionen überwältig, die sie letzten Endes gar nicht brauchen.

Funktionen eines Lagerverwaltungssystems

Während sich Produkte unterscheiden können, gibt es viele gemeinsame Funktionen in modernen Software-Plattformen für Lagerverwaltungssysteme. Zu diesen zählen:

  • Workflow-Gestaltung  – Kunden können einen individuellen Workflow erstellen, der erweiterte Picking-Logik umfasst. Frühere Lagerhallenpraktiken haben Produkte oft nach Art oder Kategorie gruppiert. Da Lagerkosten ansteigen und Platz immer teurer wird, kann mithilfe eines WMS Lagerraum optimiert und effizienter eingesetzt werden.
  • Bestandsverfolgung – Die Bestandsverfolgung bereitet Lagerverwaltern seit jeher Kopfschmerzen. Heutzutage lässt sie sich mit einem WPS jedoch optimieren, wodurch Güter leichter gefunden werden können, wenn sie transferiert oder versendet werden müssen. Durch den Einsatz von Barcode-Scannern können Arbeiter Güter per Radiofrequenzidentifizierung (RFID) oder automatische Identifizierung und Datenerfassung (AIDC) finden.
  • Erhalt und Standort – WMS-Programme liefern viele fortschrittliche Ortungsfunktionen, wie Pick-to-Light- oder Pick-to-Voice-Systeme zur präzisen Ortung von Gütern.
  • Pick and Pack – Im Schnitt sind moderne Lagerhallen fast um ein Drittel größer als noch vor einem Jahrzehnt. Aufgrund dessen wird es immer ineffizienter, Arbeiter auf lange und zeitraubende Picking-Gänge zu schicken. WMS-Softwares lassen Unternehmen fortschrittliche Picking-Systeme anwenden, die WMS-Analysen zu ihrem Vorteil ausnutzen. Die schließt Zonen-, Wellen- und Chargen-Picking-Methoden ein. Arbeiter können für die Kommissionierung ihrer Güter den effizientesten Pfad entlanggeführt werden, um Zeit und Erschöpfung zu sparen.
  • Versand – Durch die Integration in das ERP- oder SCM-System des Unternehmens oder durch Cloud-basierte Funktionen lassen WMS-Softwares Unternehmen auch von der administrativen Seite her proaktiv handeln. Frachtbriefe, Packlisten, Rechnungen und Versandvorabmitteilungen können erstellt und automatisch zum Kunden geschickt werden.
  • Arbeit – Bis zu 65% des Lagerbetriebs besteht aus menschlicher Arbeit. Wenn Managern die Fähigkeit gegeben wird, KPIs über die Arbeiterperformance zu überwachen, kann der Arbeitseinsatz optimiert werden.
  • Dockmanagement – Das Dockmanagement ist in vielen Lagerbetrieben als „Verkehr“ bekannt. WMS kann eingesetzt werden, um LKW-Fahrer an die richtigen Orte zu führen und ihnen optimierte Ladezeiten bereitzustellen.
  • Berichte – Da WMS-Softwares Daten und Analysen in Echtzeit bereitstellen, können Manager aus einer Vielzahl an Berichten wählen, um die Gesundheit ihres Betriebs zu überwachen und anhand aktuellster Daten Entscheidungen zu treffen.

Der Einsatz einer optimalen WMS-Softwareplattform

Was ist also das beste Lagerverwaltungssystem? Wie immer hängt die Antwort von Größe, Umfang, Komplexität und anderen Faktoren ab, die in jedem Unternehmen anders sind. Es gibt jedoch Vorteile und Tradeoffs.

  • Einzelsysteme: Einzelsysteme können helfen, Lagerhallen effizienter zu verwalten. Und als Ersatz für manuelle oder tabellenbasierte Systeme können sie mit Sicherheit die Lagerhallenperformance verbessern. Einzelsysteme haben jedoch mehrere Nachteile. Zunächst müssen sie in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Dies kann teuer werden und den Betrieb stören. Außerdem ist es problematisch, Einzelsysteme zu skalieren, weil neue Versionen erneut gekauft und installiert werden müssen und umfassende Ausbildungsmaßnahmen erforderlich sind.
  • ERP-basierte WMS: ERP-basierte WMS-Software hat viele Vorteile. Sie hilft, Daten aus Silos zu entfernen und über die Organisation hinweg als Teil eines integrierten ERP-Systems zu standardisieren. Dadurch können Lagerhallendaten für Funktionen wie eingebettete EDI eingesetzt werden und so direkt mit Verkaufsaufträgen, Integration und Analysen im MRP verbunden werden, wodurch ein ganzheitlicher Blick auf den Betrieb und fortschrittliches Versandmanagement erhalten werden.
  • Cloud-basiertes WMS:  Cloud-basiertes WMS ist Software as a Service (SaaS-Modell), das Cloud-Technologie zur Verwaltung der WMS-Inputs einsetzt. Es lässt sich von Unternehmen aller Größenordnungen verwenden, eignet sich jedoch insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen, die in ihrem System Flexibilität und Modularität brauchen. Cloud-basierte Systeme bieten stets die aktuellste Version der Software und es sind keine Updates erforderlich. Außerdem ermöglichen sie es kleineren, weniger komplexen Betrieben, Funktionen nach Bedarf ein- und auszuschalten, damit es optimal an die Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst ist. Es ist skalierbar und kann mit dem Unternehmen und es im Falle einer Krise katastrophensicher machen.

Aus den drei Systemarten sind ERP-basierte und Cloud-basierte Systeme die beste Wahl für Unternehmen aller Größenordnungen. Sie bieten nicht nur Vorteile wie verringerte Fulfillment-Zeiten, verbesserte Bestandsgenauigkeit, besseren Raumeinsatz und niedrigere Kosten bei höherer Produktivität, sondern auch Flexibilität und Skalierbarkeit zu niedrigeren Kosten, was mit Einzelsystemen nicht möglich ist.

Der Einsatz eines WMS

Um moderne Lagerverwaltungssysteme einzusetzen, müssen Unternehmen zunächst festlegen, was sie eigentlich brauchen. Größe, Umfang, Wachstum im Laufe der Zeit, Komplexität, durchschnittliche Lieferzeit, Effizienzverbesserungen und weitere Faktoren müssen bestimmt werden, damit ein geeignetes System gewählt werden kann. Sobald dies erfolgt ist, kann ein neues WMS in ein paar simplen Schritten einsatzbereit gemacht werden. Zu diesen Schritten zählen:

  1. Bedürfnisse skizzieren – Denken Sie daran, Themen wie Komplexität des Betriebs, Größe der aktuellen Lagerhalle, kritische verbesserungsbedürftige Bereiche usw. in Betracht zu ziehen.
  2. Systemtyp bestimmen – Legen Sie je nach Bedürfnissen fest, welcher Systemtyp gebraucht wird. Falls Sie bereits ein ERP-System nutzen, lässt dieses Integrationen zu? Falls Ihre Belegschaft klein ist und viele Hüte aufhat, können Cloud-basierte Systeme die Ausbildungszeit verkürzen. Der gewählte Systemtyp kann auch eine Funktion der Größe und Fähigkeiten Ihrer internen IT-Abteilung sein.
  3. System installieren und aktuelle Daten hochladen – Ein System ist nur so gut wie die Daten, mit denen es gespeist wird. Wenn Sie ein neues WMS-System installieren, könnte zunächst eine Vollbremsung nötig sein, um eine vollständige und präzise Bestandsaufnahme und Abstimmungen durchzuführen. Dies gibt Ihnen das Vertrauen, dass die Dateneinträge von Anfang an korrekt sind.
  4. Belegschaft ausbilden – Hierbei sind nicht nur die System-Interfaces gemeint. Ein WMS-Softwaresystem ist weitreichend und erfordert Ausbildung mit dem System-Interface, dem Einsatz von Barcode-Scannern und mit den korrekten physischen Systemen (wie dem im Arbeitsfluss gezeigten Pfad entlangzulaufen), um sämtliche verfügbare Funktionen vollständig auszunutzen. Es ist ein System, das bei der Verwaltung digitaler und physischer Prozesse unterstützt.
  5. Funktionen an Bedürfnisse anpassen– Die Größe ist bei der Fertigung ein wichtiger Faktor. Kleine und mittelgroße Unternehmen brauchen die Funktionen eines Großunternehmens möglicherweise nicht. Durch die Analyse erster Ergebnisse können Sie entscheiden, welche Funktionen Sie ausschalten möchten und welche Sie laufen lassen wollen, um die Benutzererfahrung an Ihre Belegschaft und die einzigartigen Bedürfnisse Ihres Unternehmens anzupassen.

Da die Lagerverwaltung immer komplexer wird, besteht der Bedarf, alle Prozesse zu automatisieren und sie auf die bereits im Supply Chain Management (SCM) und Unternehmensmanagement durch fortschrittliche ERP-Systeme stattfindenden Automatismen abzustimmen. Durch die Einführung eines Lagerverwaltungssystems (WMS) können Unternehmen die Schliefe schließen und Prozesse von Ende zu Ende optimieren.

Karl H Lauri
Karl H Lauri

Seit mehr als 4 Jahren arbeitet Karl bei MRPeasy mit dem Hauptziel, kleine Hersteller und Händler mit nützlichen Informationen zu versorgen. Er arbeitet gerne mit anderen Branchenspezialisten zusammen, um seine Artikel mit realen Einblicken zu ergänzen, wobei er sich besonders darauf konzentriert, das Feedback von Herstellern zu nutzen, die gerade MRP-Software implementieren. Karl hat auch mit angesehenen Publikationen im Fertigungsbereich zusammengearbeitet, darunter IndustryWeek und FoodLogistics.

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