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Was ist der Unterschied zwischen Produktionsplanung und -steuerung?
HerstellungTipps
Lesezeit 6 Minuten

Was ist der Unterschied zwischen Produktionsplanung und -steuerung?

Der Unterschied zwischen Produktionsplanung und -steuerung. Es handelt sich um ähnliche Konzepte, zwischen denen sich jedoch auch einige Unterschiede finden lassen.

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Einführung

Planung und Steuerung sind ähnliche Konzepte. Es lassen sich jedoch auch einige leichte Unterschiede zwischen ihnen finden.

Die für Produktionsplanung und -steuerung benötigten Ressourcen sind:

  • Material
  • Personal
  • Maschinen, Ausrüstung
  • Energie
  • Management

Das erste der vier Elemente dieser Liste sind materielle Vermögenswerte.

Das Management ist das Gehirn, das definiert, wie Rohstoffe in Endprodukte umgewandelt werden sollen. Bildhaft gesprochen ist es die „Software“ des Unternehmens, die vorgibt, wie Aktivitäten und Aufgaben zu verrichten sind. Somit können zwei Unternehmen, die ähnliche Artikel produzieren, völlig unterschiedliche Verfahrensweisen(oder Produktionsprozesse) haben.

Durch das Management werden die ersten vier Elemente auf die effizienteste Art und Weise kombiniert, um Endprodukte herzustellen.

Produktionsplanung

Die Produktionsplanung schließt den gesamten Herstellungsprozess auf hoher Ebene ein, um fertige Güter zu produzieren. Durch Planung ist es möglich, die gesamte Karte zu beschreiben, welche den Pfad von sämtlichen Ressourcen bis hin zu den fertigen Produkten abbildet.

Die Produktionsplanung gleicht Ressourcen und Nachfrage miteinander aus.

  • Mengen zur Produktion pro Produktfamilie
  • Gewünschte Bestandsniveaus
  • Pro Periode zu verwendende Ressourcen
  • Nötige Investitionen, um Kapazität, Volumen und Nachfrage in Einklang zu bringen

Der Zeithorizont liegt zwischen 6 Monaten bis zu 3 Jahren und schließt das Top-Management mit ein. Die Planungsraster, sprich die kleinsten Zeiteinheiten, die betrachtet werden, sind Wochen oder Monate.

Bestandteile der Produktionsplanung

Betrachten wir uns im Folgenden etwas detaillierter die benötigten Inputs zur Erstellung eines geeigneten Produktionsplans:

  • Stückliste: Die heruntergebrochene Liste an Bauteilen und Unterbauteilen, die das Endprodukt ausmachen.
  • Die Verfügbarkeit von Artikeln auf Lager: Manchmal ist es nötig, neue Artikel zu beschaffen; andere Male sind sie bereits verfügbar.
  • Kosten der Ressourcen, um Artikel gemäß der Mengenbedürfnisse zu produzieren.
  • Losgrößen, die die Häufigkeit und das richtige Volumen einschließen, um die richtigen Produktmengen verfügbar zu haben. Sie verhindern, dass dem Unternehmen der Bestand ausgeht oder zu viel Bestand gelagert wird.
  • Die Fertigungs-Leadzeit, also wie lange die Produktion dauert, um die Rohstoffe in fertige Produkte umzuwandeln.

Um ein einfaches Beispiel aus dem echten Leben zu geben, können Sie sich vorstellen, dass Sie einen Kuchen backen. Hierfür brauchen Sie:

  • Die Zutaten, die Sie vermengen, um den Kuchen zu backen (die Stückliste)
  • Die Zutaten, die Sie bereits zuhause haben (verfügbarer Lagerbestand)
  • Die Zutaten, die Sie kaufen müssen (Beschaffung)
  • Wie viel wird die Zubereitung kosten? (Kosten der Ressourcen)
  • Wie viele kg an Zutaten benötigen Sie und wann? (Häufigkeit und Losgröße)
  • Wie lange dauert es, den Kuchen zu backen, um sämtliche Gäste zu bedienen? (Die Leadzeit)

Der nächste Schritt schließt die interne Kombination von Ressourcen ein, um die Endprodukte zu produzieren. Wenn wir bei unserem Kuchenbeispiel bleiben, wäre dies die Art und Weise, wie wir ihn backen.

Im Vergleich zur Produktionsplanung ist die Produktionssteuerung detailorientierter. Sie ist außerdem der nächste Schritt, um vom Allgemeinen ins Detail zu gehen. Der Zeithorizont ist kürzer als bei der Produktionsplanung und weist einen höheren Detailgrad auf:

Sie definiert die Produktionsmengen eines einzelnen fertigen Produkts oder einer SKU, anstatt von Produktfamilien.

  • Sie definiert die Produktionsmengen eines einzelnen fertigen Produkts oder einer SKU, anstatt von Produktfamilien.
  • Sie definiert, wer oder welche Maschine jede einzelne SKU produziert.
  • Der Zeithorizont ist kürzer und detaillierter. Je nach Branche und Managementstil liegt er zwischen einem Monat und einem Jahr.
  • Die Planungszeitraster können nur wenige Stunden oder gar Minuten lang sein.
  • Sie definiert das Bestandsniveau einzelner fertiger Produkte oder SKUs, anstatt von Produktfamilien.
  • Sie erfordert eine höhere Prüfungshäufigkeit des mittleren Managements und „berührt“ die Produktionsstätte direkter.

Nach der Produktionsplanung lautet der nächste Schritt, einen detaillierten Plan zur Produktionssteuerung aufzustellen.

Das Ziel lautet, jede einzelne Aktivität zu einer bestimmten Zeit im Kalender festzulegen, Ressourcen und Arbeiter zuzuweisen und alle detaillierten Schritte zu planen:

Sie ist keine Prognose, muss allerdings dennoch in die Zukunft blicken und die benötigten Ressourcen rechtzeitig beschaffen. Sie fungiert als Brücke zwischen Produktionsplanung und tatsächlicher Produktion und hilft, die nötigen Ressourcen zeitgerecht zu beschaffen.

  • Identifikation und Beschaffung der richtigen Menge an Arbeitern.
  • Identifikation und Beschaffung der richtigen Rohstoffe.
  • Identifikation und Zuteilung der richtigen Maschinen und Ausstattung.
  • Effektive Synchronisation aller Ressourcen, um Prioritäten zu definieren und Kundenbedürfnisse zu erfüllen.

Wie Sie sehen werden, ist es in beiden Phasen wichtig zu berücksichtigen, dass Ressourcen nicht unendlich sind. Der Zweck lautet, die begrenzten Ressourcen so zu kombinieren, dass die Endprodukte so effektiv wie möglich erhalten werden. Die Planungsschritte betrachten sich allgemein, wann etwas produziert werden kann; die Steuerungsschritte betrachten sich detailliert, wie etwas produziert werden kann.

Beispiel für Produktionsplanung und -steuerung

Angenommen, Ihre Organisation verkauft eine Auswahl verschiedener Chipssorten. Ihr operatives Team beginnt mit der Vorbereitung des Produktionsplans und definiert während dieser Phase:

  1. Das Volumen an Chips, das sie innerhalb eines Jahres erwartungsgemäß absetzen können.
  2. Die Kapazität an Öfen, Fritteusen, Tütenherstellern usw., die für die Aufrechterhaltung der Verkäufe jeden Monat benötigt werden.
  3. Die Infrastruktur (Layout, Raum, Ausrüstung, Palletten, Stapler, Werkzeug), die für die Produktion ohne Bottlenecks nötig ist.
  4. Die Anzahl an Arbeitern und Fähigkeiten, die für den Betrieb der Maschinen benötigt werden.
  5. Die Anzahl an verfügbaren und benötigten Schichten während des Jahres.
  6. Das gewünschte Bestandsniveau für Mehl, Öl, Salz, Zusatzstoffe, Wasser, Kartoffeln, Mais, Verpackung und andere Rohstoffe am Anfang und am Ende eines jeden Monats.
  7. Die erwartete Menge an notwendigen Tonnen und Einheiten im Lager für fertige Güter am Anfang und am Ende eines jeden Monats, um den Durchsatz aufrechtzuerhalten.

Anschließend muss unser Chipsunternehmen in die nächste Phase übergehen: Die Produktionssteuerung. In dieser Phase werden die folgenden Fragen beantwortet:

  • Welche Maschine läuft während jeder Schicht, an welchem Tag und in welcher Woche?
  • Wer betreibt jede Maschine in jeder Schicht, an welchem Tag und in welcher Woche?
  • Was sind die benötigten Mengen an Zutaten, wann müssen sie ankommen und wann müssen sie bestellt werden?

Es ist wichtig zu vermerken, dass beides notwendig ist: Produktionsplanung und Produktionssteuerung. Die Produktionsplanung ist der erste natürliche Schritt, auf den die Produktionssteuerung folgt. Dank ihnen ist es möglich, einen präzisen Produktionszeitplan zu erhalten und die Produktion richtig zu kontrollieren. Die Produktionsaktivität liefert anschließend die tatsächlichen Volumina, die anschließend wiederum in beiden Prozessen berücksichtigt werden.

Karl H Lauri
Karl H Lauri

Seit mehr als 4 Jahren arbeitet Karl bei MRPeasy mit dem Hauptziel, kleine Hersteller und Händler mit nützlichen Informationen zu versorgen. Er arbeitet gerne mit anderen Branchenspezialisten zusammen, um seine Artikel mit realen Einblicken zu ergänzen, wobei er sich besonders darauf konzentriert, das Feedback von Herstellern zu nutzen, die gerade MRP-Software implementieren. Karl hat auch mit angesehenen Publikationen im Fertigungsbereich zusammengearbeitet, darunter IndustryWeek und FoodLogistics.

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